Markus 13,31    

Das Prinzip Liebe                                                    

Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.

Als ich am Anfang dieses Jahres einem Freund am Telefon meine guten Wünsche für das neue Jahr sagte, bekam ich eine sehr nachdenkliche und nachdenklich stimmende Antwort: Ja, wir wollen und wünschen, dass alles immer besser und schöner wird, doch eben haben wir eine Nachricht bekommen, dass in diesem Jahr sehr schlimme Anschläge geplant sind und mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeführt werden. Und zwar in der gesamten westlichen Wohlstandswelt.

Das fällt mir ein, wenn ich die Jahreslosung lese. Ist es ein Zufall, dass diese Losung gerade für dieses Jahr ausgewählt wurde? Können wir die himmelschreiende Ungerechtigkeit, die in unserer Welt herrscht, weiterhin überspielen, verdrängen und wegwünschen oder müssen wir erwarten, dass eine ganz dicke Rechnung kommt in der zerstörerischen Form von Terroranschlägen? Ich halte es für sehr wahrscheinlich. Unsere Welt und unser Denken und Fühlen werden vom Prinzip des Ausgleichs beherrscht. Unser Gerechtigkeitssinn basiert auf diesem Prinzip. Oft begreifen wir auch Gott von dieser Denk- und Fühlart her. Auch von ihm erwarten wir, dass er, der Allmächtige, gerecht ist und dass er seine Gerechtigkeit in diesem unserem Sinne ausübt.

Doch Gott ist offensichtlich ganz anders. Gott scheint die Alternative zu unserem Ausgleichsprinzip zu sein. Das Prinzip Liebe und Schöpferkraft ist seine Antwort auf unseren Gerechtigkeitssinn. Das hat er vor 2000 Jahren schon ganz deutlich gezeigt, als Jesus von den Menschen gerichtet und hingerichtet wurde. Er schlug nicht mit noch größerer Gewalt zurück, als das Ungeheuerliche geschah. Er rächte sich nicht an der Menschheit, er stellte keine Gerechtigkeit wieder her. Er setzte etwas dagegen. Auferstehung. Es stimmt also nicht, dass Gott keinen Einfluss auf das Geschehen in dieser Welt nimmt. Doch seine Antwort darauf ist immer anders, als wir es erwarten.

...doch meine Worte werden nicht vergehen. Wer sagt das? Es ist Jesus von Nazareth. Er wusste, dass er sterben würde, dass sogar Himmel und Erde vergehen, seine Worte aber unvergänglich und ewig sind. Warum sagt er das? Weil er Gott kennt. Er predigt einen Gott, an den ich glauben kann. Deshalb ist mir Jesus und sein Wort so wichtig. 

Karin Rosenbaum, Nordwohlde

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